Bezahlbaren Wohnraum schaffen
Pressemitteilung
Freitag, 13. Januar 2023
Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum ist für viele Wohnungssuchende im Rhein-Main-Gebiet ein großes Problem. Auch wenn die Bautätigkeit im Main-Kinzig-Kreis vielerorts in vollem Gang ist, handelt es sich bei privatwirtschaftlich geschaffenem Wohnraum meistens um Angebote im Hochpreissegment.
„Wir als Genossenschaft verfolgen nicht das Ziel von maximalem Profit, sondern der Instandhaltung und Schaffung von bezahlbarem Wohnraum“ betont die Geschäftsführerin der Baugenossenschaft Ursula Sauer. Während in Erlensee Kaltmieten i.H.v. 13-15,00 Euro pro qm üblich sind, erhebt die Genossenschaft bezahlbare 7,50 Euro und weniger.
Die Warteliste sei voll und wachse täglich, führt Claudia Wurm, Prokuristin für die Baugenossenschaft, aus. Direkt neben dem Sitz der Genossenschaft entsteht ein Neubau mit 12 barrierefreien Wohnungen. Förderungen des Landes und des Bundes sowie die Bereitstellung des Baugrundstücks in Erbpacht durch die Stadt Erlensee haben das Bauprojekt möglich gemacht. Dennoch ist das Ermöglichen einer Kaltmiete von 7,50€/qm eine enorme Herausforderung. Die Baugenossenschaft verfügt im Kontrast zu privaten Wohnungsbauunternehmen nicht über größere Mengen an liquiden Mitteln und Personal. Besonders die vielen Verzögerung bei der Beantragung und Auszahlung der Zuschüsse des Landes sowie der erhöhte Finanzierungbedarf durch die gestiegenen Baukosten erschweren die Durchführung des Projektes. „Wir brauchen effiziente Antrags- und Genehmigungsverfahren, damit wir unseren Beitrag zur Schaffung von Wohnraum leisten können und nicht von bürokratischen Prozessen behindert werden“, unterstreicht Geschäftsführerin Sauer.
Die Genossenschaft begrüßt das Vorhaben des SPD-Landrats Thorsten Stolz, eine kreiseigene Wohnbaugenossenschaft zu Gründen: „Die Zusammenarbeit der Genossenschaften funktioniert sowohl im Kreis als auch darüber hinaus sehr gut und zeigt, dass wir alle an einem Strang ziehen“, bekräftigt Prokuristin Claudia Wurm. Aufgrund des enormen Mangels am Wohnungsmarkt sei ein weiterer Anbieter von bezahlbarem Wohnraum nur von Vorteil für die Bürgerinnen und Bürger. Auch der Bundestagsabgeordnete Lennard Oehl (SPD) sieht im Vorhaben des Landrats eine große Chance für die Region „Der Main-Kinzig-Kreis unter Führung der SPD hat bereits in der Vergangenheit mit dem Förderprogramm für sozialen Wohnungsbau bewiesen, dass er es anders als die CDU geführte Landesregierung auch ernst meint mit der Schaffung von Wohnraum und als starker Partner der Kommunen mit anpackt“.
Mit dem Auftakt durch das „Bündnis bezahlbarer Wohnraum“ hat das Bundesbauministerium unter Führung von Klara Geywitz einen Maßnahmenkatalog vorgelegt, wie die Schaffung von Wohnraum erleichtert und beschleunigt werden soll. Abgeordneter Lennard Oehl bestärkt hierbei „Es gibt leider nicht die eine Große Stellschraube, um alle Probleme und Herausforderung zu bewältigen. Im Maßnahmenpaket sind aber auch viele Vorhaben enthalten, welche kommunal agierende Wohnungsbauunternehmen unterstützen“. Als Beispiele führt er die Stärkung der Erbpacht, die bundesweite Typengenehmigung beim seriellen bzw. modularen Bauen, die Vergabe nach Konzepten, anstelle des Höchstbietenden sowie die Digitalisierung der Planungs- und Genehmigungsverfahren an. Der Bund wird ergänzend hierzu bis 2026 14.5 Mrd. Euro in den sozialen Wohnungsbau investieren.
„Im Fokus unserer Pläne in Berlin müssen an erster Stelle die Akteure vor Ort stehen, wie bspw. die Baugenossenschaften, welche greifbar und zeitnah bezahlbaren Wohnraum schaffen“, schließt Lennard Oehl ab.